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Ein Gerechter – Der Humanist Rolf Verleger ist gestorben

Ein Nachruf von Norman Paech

Am Montag ist Rolf Verleger in Lübeck gestorben. Dort hatte er an der Universität nach seiner Habilitation in Medizinischer Psychologie gelehrt. Er war in einem religiösen Haushalt aufgewachsen mit Eltern, die den KZ Auschwitz und Stutthof entkommen waren. Dies prägte ihn auch über seine politischen 1968er Jahre hinweg und führte ihn immer wieder zu der Religion zurück. Nicht Kant oder Marx waren seine Mentoren, sondern die Rabbi Hillel (gestorben 10 u. Z.) und Akiba (gestorben 135 u. Z.) mit der Thora: »Ihre, der Thora, Wege sind Wege der Güte, und all ihre Pfade sind Frieden«, schreibt er 2017 in seinem Buch »Hundert Jahre Heimatland?« »Mit dieser Weisung bin ich aufgewachsen. Ich bekam sie von meinen Eltern eingeschärft, ich dachte an sie, wenn ich zu Hause oder unterwegs war, wenn ich mich abends hinlegte und morgens aufstand.«

So blieb es auch, als er später die Jüdische Gemeinde Lübeck mit aufbaute und die zahlreichen jüdischen Einwanderer in den 90er Jahren integrierte. Das Judentum, wie es der damalige Zentralratspräsident Ignatz Bubis repräsentierte, war seine Heimat, das Judentum der Nächstenliebe und tätigen Moral, nicht das der Nation oder des israelischen Staates…
Hier der Nachruf in Gänze

A righteous man – Obituary: Rolf Verleger